Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb!

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb!

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb!

      Dateizuordnungen, Updates und Co.: Mit jeder Windows-Version überrascht Microsoft mit immer neuen, zum Teil recht aufdringlichen Automatismen. Nervt Sie diese "Wintelligenz" auch? Es geht auch anders: Welche Hilfsfunktionen es gibt und wie Sie unerwünschte ganz einfach ausschalten können.

      Schöne neue PC-Welt: Das ideale Betriebssystem der Zukunft denkt mit und erahnt, was Sie vorhaben bevor Sie selbst daran denken. Es gehorcht aufs Wort, nimmt Ihnen lästige Arbeiten ab und gibt gute Ratschläge in allen Lebenslagen. Das klingt gut. Kann aber auch ganz schön nervig werden, wenn man sich am Ende mehr mit den vielen Hilfen als mit seinem eigenen Vorhaben beschäftigen muss.
      Aktuelle Betriebssysteme und Programme sind von diesem Schreckensszenario zwar noch weit entfernt, aber immerhin – die Richtung stimmt bereits. Fürsorglich nimmt Microsoft den Benutzer an die Hand und leitet ihn durch das unwegsame Gelände von Windows XP und Office. Freundliche Assistenten und lustige Sprechblasen bieten dabei ungefragt Rat und Hilfe an.

      Viele Anwender werten das als Gängelung und möchten Microsofts Erziehungsmaßnahmen und Automatik-Funktionen am liebsten loswerden. Auf den nächsten Seiten lesen Sie, welche Automatismen es gibt, welchen Zweck sie erfüllen – und wie Sie sie abstellen. Zum Beispiel erfahren Sie, wie Sie nervige Textblasen abschalten oder das Abspielen von Videos im Internet-Explorer unterdrücken.



      Hinweis: Menüpunkte und Optionen können sich immer wieder je nach Version unterscheiden. Bei größeren Abweichungen zählen wir die Bezeichnungen komplett auf, ansonsten haben wir uns für die jeweils gängigste Variante entschieden.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil1

      Desktop: Oberflächen-Design bestimmen

      e Automatik: Nach dem Motto „Unser Windows soll schöner werden“ hat Microsoft Windows XP mit bunter Oberfläche und allerhand Animations-Schnickschnack ausgestattet. Manchen gefällt’s, vielen nicht. Nebenbei kostet der Goldbärchen-Look jede Menge Ressourcen und ist für Windows-Kenner umständlicher zu bedienen als jeder Vorgänger.

      So stellen Sie sie ab (XP): Die schlimmsten Überreizungen können Sie bereits über drei einfache Einstellungen verhindern. Zunächst schalten Sie das Windows-XP-Standard- Outfit „Luna“ ab. Klicken Sie dazu rechts auf eine freie Desktop-Stelle, und gehen Sie auf „Eigenschaften“. Unter „Designs“ wählen Sie „Windows – klassisch“ und klicken auf „OK“. Schon hat Windows zumindest oberflächlich wieder ein bekanntes Gesicht.

      Beim Ausklappen des Start-Menüs müssen Sie feststellen, dass der XP-Look noch nicht ganz verschwunden ist. Um das zweispännige Start-Menü wieder in das altbekannte zu verwandeln, klicken Sie rechts auf den Start-Button und wählen „Eigenschaften“. Unter „Startmenü“ aktivieren Sie „klassisches Startmenü“ und klicken auf „OK“.

      Nun drosseln noch die „visuellen Effekte“ das Systemtempo. Klicken Sie rechts auf das „Arbeitsplatz“-Icon, und wählen Sie „Eigenschaften“. Auf der Registerkarte „Erweitert“ gehen Sie auf „Systemleistung, Einstellungen“ und aktivieren die Option „Für optimale Leistung anpassen“.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil2

      Infotexte: Nervige Textblasen abschalten

      Die Automatik: Windows XP informiert seine Anwender. Dauernd. Schon kurz nach der Installation fängt das System an, kontinuierlich mit aufpoppenden Infoblasen im unteren rechten Eck des Desktops seinen Zustand zu kommentieren. Sie werden zum Beispiel über neue Updates unterrichtet oder daran erinnert, Ihre Installation zu aktivieren – alles Infos, die allenfalls XP-Anfänger goutieren werden.

      So stellen Sie sie ab (XP): Wenn Sie das System über einen längeren Zeitraum benutzen, werden die gelben Pop-ups lästig. Einen Knebel verpassen Sie Windows XP per Registry- Eintrag. (Die Registry ist eine Datenbank, in der Windows und installierte Programme Einstellungen und Informationen speichern.)

      Gehen Sie über das Start-Menü auf den Punkt "Ausführen...", geben Sie "Regedit" ein und bestäigen mit "Ok". Öffnen Sie dann in der Registry den Schlüssel „Hkey_Current_User\ Software\Microsoft\ Windows\CurrentVersion\Explorer\Advanced“, und legen Sie im rechten Fenster den neuen DWORD-Eintrag „EnableBalloonTips“ an. Nach einem Neustart schweigt Windows.

      :fressehalten:

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil3

      Start-Menü: Reduziertes Angebot wieder erweitern

      Die Automatik: Um im stetig wachsenden Start-Menü einen besseren Überblick zu gewährleisten, reduzieren Windows ME, 2000 und XP das Angebot bewusst auf die am häufigsten gewählten Punkte. Das komplette Menü erscheint erst, wenn Sie extra auf den Erweiterungspfeil klicken.

      So stellen Sie sie ab (ME, 2000, XP): Um immer das volle Menü angezeigt zu bekommen, klicken Sie auf „Start, Einstellungen, Taskleiste und Startmenü“. Unter Windows ME und 2000 deaktivieren Sie unter „Allgemein“ die Klickbox vor „Persönlich angepasste Menüs verwenden“. Windows-XP-Benutzer aktivieren auf der Registerkarte „Startmenü“ das klassische Start-Menü, klicken dann auf die Schaltfläche „Anpassen“ und deaktivieren in den erweiterten Optionen die Klickbox vor „Persönlich angepasste Menüs verwenden“.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil4

      Taskleiste: Gruppen anpassen

      Die Automatik: Mehrere geöffnete Instanzen derselben Anwendung fasst Windows XP in der Taskleiste zu einer Gruppe zusammen. (Zum Beispiel mehrere gleichzeitig geöffnete Internet-Explorer-Fenster.) Dieser Automatismus greift, wenn in der Taskleiste nicht mehr genug Platz ist und die einzelnen Schaltflächen zu klein werden. Dabei gilt normalerweise die Regel: Die Fenster der Anwendung, die Sie zuerst gestartet haben, werden zuerst zu einer Gruppe zusammengefasst. Standardmäßig beginnt die Gruppierung ab drei Instanzen. Das dient auf den ersten Blick der Übersichtlichkeit, erschwert aber das Öffnen einer speziellen Instanz.

      So stellen Sie sie ab (XP): Um die Klumpenbildung in der Taskleiste zu verhindern, klicken Sie einfach mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle der Taskleiste und wählen „Eigenschaften“. Auf der Registerkarte „Taskleiste“ deaktivieren Sie die Klickbox vor „Ähnliche Elemente gruppieren“.

      Mit Hilfe eines Registry-Eintrags können Sie die Gruppierung aber auch so einstellen, dass sie bei der täglichen Arbeit nicht nervt, sich aber im Extremfall doch einschaltet. Gehen Sie dazu in der Registry zum Schlüssel „Hkey_Current_User\ Soft ware\Microsoft\Windows \CurrentVersion\ Explorer\Advanced“. Erstellen Sie dort über „Bearbeiten, Neu“ einen DWORD-Wert mit dem Namen „TaskbarGroupSize“. Als Wert für diesen neuen Eintrag geben Sie die Anzahl der Instanzen an, ab der die Anwendungen gruppiert werden sollen. Wenn Sie also etwa „7“ eintragen, ordnet die Taskleiste eine Anwendung ab dem siebten geöffneten Fenster in einer gemeinsamen Schaltfläche an.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil5

      Windows-Explorer: „Verknüpfung mit“ unterdrücken


      Verknüpfungen erkennt man auch an dem Pfeil im Icon. Die Automatik: Immer wenn Sie per Drag & Drop eine Verknüpfung erstellen, erhält sie im Dateinamen den Zusatz „Verknüpfung mit“. Das soll den Status der Datei als Link verdeutlichen – zusätzlich zu dem kleinen schwarzen Pfeil auf weißem Grund beim Programmsymbol.


      So stellen Sie sie ab (98, ME, 2000, XP): Die meisten Anwender finden den Hinweis überflüssig und entfernen den Zusatz manuell. Windows ist aber relativ leicht zu überreden, generell darauf zu verzichten: Gehen Sie in der Registry zum Schlüssel „Hkey_Current_ User\Software\Microsoft\Windows\Cur rentVersion\Explorer“. Im rechten Fenster erstellen Sie, falls noch nicht vorhanden, einen neuen Binärwert mit dem Namen „Link“ und geben ihm den Wert „00 00 00 00“. Legen Sie dann bis zum nächsten Neustart keine weitere Verknüpfung an, da Windows den Wert sonst selbständig wieder zurücksetzt.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil6

      Windows-Explorer: Verschieben oder kopieren?

      Die Automatik: Wenn Sie im Explorer Dateien per Drag & Drop bewegen, denkt Windows intensiv mit. Lassen Sie die Dateien über einem Ordner fallen, der auf demselben logischen Laufwerk liegt, geht es davon aus, dass Sie die Daten verschieben möchten, andernfalls unterstellt es, dass Sie eine Kopie erstellen wollen. Die Idee, per Voreinstellung Dubletten in Form von Kopien auf demselben Datenträger zu vermeiden, scheint einleuchtend. Doch es kommt häufig vor, dass der Anwender eben solche Kopien beabsichtigt.
      So stellen Sie sie ab (98, ME, 2000, XP): Dieses Verhalten können Sie Windows nicht generell abgewöhnen. Wir empfehlen, sofern Sie der Automatismus nervt, Drag & Drop immer mit einer zusätzlichen Taste zu kombinieren: Mit gedrückter -Taste erzwingen Sie bei Mausaktionen stets eine Kopie, mit immer ein Verschieben – unabhängig davon, auf welchem Datenträger der Zielordner liegt. Beide Tasten zusammen erzeugen eine Verknüpfung. Wer sich diese Maus-Tastatur-Kombination nicht merken will, kann auch grundsätzlich die rechte Maustaste verwenden.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil7

      Windows-Explorer: Speichern von Fenstern

      Die Automatik: Windows speichert beim Abmelden die geöffneten Explorer-Fenster sowie deren Lage und Größe. Wenn Sie sich das nächste Mal bei Windows anmelden, wird der alte Zustand wiederhergestellt. Das mag eventuell praktisch sein, doch wer die Automatik nicht will, vermisst die Option, sie abzustellen.

      So stellen Sie sie ab (98, ME, 2000, XP): Ein Registry-Eintrag legt fest, ob Windows den Status der einzelnen Explorer-Fenster beim Abmelden speichert. Der verantwortliche Wert heißt „NoSaveSettings“ und steht in der Registry unter „Hkey_Current_User\ Software\ Microsoft\Windows\ CurrentVersion\Poli cies\Explorer“.

      Es handelt sich um einen DWORD-Wert: Steht er auf „1“, ist Windows vergesslich, bei dem Wert „0“ dagegen merkt es sich alle Fenster für den nächsten Start. Je nach Windows-Version ist es auch möglich, dass an dieser Stelle ein Binärwert steht. Statt „1“ setzen Sie dann „01 00 00 00“ ein, statt „0“ „00 00 00 00“.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil8

      Windows-Explorer: Zugriff auf Ordner

      Die Automatik: Windows versperrt Ihnen den Weg, wenn Sie im Explorer den Windows-Ordner oder das Systemverzeichnis anklicken. Aus Sicherheitsgründen bleiben die dort enthaltenen Dateien zunächst ausgeblendet, und Sie müssen einmal extra klicken, um doch in den Ordner zu gelangen. Das soll Neulinge abschrecken – erfahrene Benutzer nervt’s.

      So stellen Sie sie ab (98, ME, 2000, XP): Unter allen Windows-Versionen können Sie dieses oberlehrerhafte Verhalten generell abstellen, indem Sie die Web-Ansicht für Ordner abschalten. Dazu aktivieren Sie über „Extras, Ordneroptionen“ im Windows-Explorer (Win 2000: „Ansicht, Ordneroptionen“) auf der Registerkarte „Allgemein“ die Option „Herkömmliche Windows-Ordner verwenden“.

      Sie können die Web-Ansicht aber auch behalten. Unter Windows 98, ME und 2000 verwehrt lediglich eine spezielle HTT-Datei für Systemordner den Zugang. Somit reicht es aus, im Windows-Verzeichnis und in \Windows\System (unter Windows 2000 \Winnt\System32) die Dateien FOLDER. HTT und DESKTOP.INI zu löschen, und der Weg ist frei. Gehen Sie dazu im Windows-Explorer auf „Ansicht, Ordneroptionen, Ansicht“, und aktivieren Sie unter „Versteckte Dateien“ die Option „Alle Dateien anzeigen“.

      Unter Win 98 und 2000 geht es auch eleganter: Unter Win 98 klicken Sie auf „Ansicht, Ordner anpassen“ und danach auf „Änderungen rückgängig machen“, auch wenn Sie nie welche vorgenommen haben (Win 2000: „Extras, Ordner anpassen, Weiter, Anpassungen entfernen“). Die FOLDER.HTT und die DESKTOP.INI werden daraufhin gelöscht.

      Unter Windows XP sind derlei Kunstgriffe nicht mehr nötig. Hier müssen Sie nur unter „Extras, Ordneroptionen“ auf der Registerkarte „Anzeige“ die Option „Inhalte von Systemordnern anzeigen“ aktivieren.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil9

      Windows-Explorer: Keine Verknüpfungen suchen

      Die Automatik: Verknüpfungen sind Dateien, die selbst wieder eine andere Datei aufrufen. Dabei enthalten sie nichts weiter als Informationen über die Zieldatei. Wenn Sie die Zieldatei löschen, bleibt die Verknüpfung bestehen und verweist einfach ins Leere. Bei einem Doppelklick auf einen solchen Link startet ein Windows-Automatismus die Suche nach einem passenden Ziel: Falls auf dem Rechner eine Datei existiert, die in möglichst vielen der Kriterien Name, Typ oder Erstellungsdatum übereinstimmt, dann bietet Windows Ihnen nach dem Suchlauf an, die Verknüpfung auf das gefundene alternative Ziel zu korrigieren. Dieser Service ist gut gemeint, ist aber in den seltensten Fällen sinnvoll. Außerdem kostet er immens Zeit.
      So stellen Sie sie ab (98, ME, 2000, XP): Um der Suchautomatik den Saft abzudrehen, gehen Sie in der Registry zum Schlüssel „Hkey_Current_ User\ Software\Microsoft\Windows \Cur rentVersion\Policies\Explorer“. Legen Sie hier den neuen DWORD-Wert „NoResolve- Search“ an, und setzen Sie ihn auf „1“. Nach einer erneuten Anmeldung am System startet bei einem Doppelklick auf einen verwaisten Link keine Suche mehr. Stattdessen bekommen Sie gleich eine Fehlermeldung zu sehen.

      Eine nützliche Funktion für Links, deren Ziel sich geändert hat, gibt es unter Windows 2000/XP aber durchaus: Wenn Sie nämlich Dateien auf NTFS-Partitionen umbenennen und innerhalb der Partition verschieben, funktionieren die darauf verweisenden Verknüpfungen weiterhin. Hier ist der von Microsoft erdachte Automatismus gelungen, denn er funktioniert ohne Wartezeit. Erst wenn Sie die Datei auf ein anderes Laufwerk verschieben, kennt sich die Verknüpfung nicht mehr aus. Auch diese Automatik lässt sich unter „Hkey_Cur rent_User \Software\Microsoft\Windows \CurrentVersion\Policies\Explorer“abschalten, indem Sie den DWORD-Wert „NoResolveTrack“ eintragen und ihm „1“ zuweisen.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil10

      Dateitypen: Keine Suche nach Programm

      Die Automatik: Unter Windows XP erscheint beim Anklicken eines unregistrierten Dateityps vor dem „Öffnen mit“-Dialog ein weiterer Dialog, der einen „Webdienst für die Suche nach einem geeigneten Programm“ verspricht. Via Internet-Datenbank will Windows den Dateityp identifizieren und das passende Programm zuweisen. Abgesehen davon, dass die Infos dieser Web-Datenbank oft hilflos wirken, kann Ihnen dieser Dienst das jeweilige Programm nicht bereitstellen – im günstigsten Fall erhalten Sie die Info, womit Sie die Datei öffnen könnten.

      So stellen Sie sie ab (XP): Um den unnötigen Dialog zu deaktivieren, starten Sie Regedit und öffnen den Schlüssel „Hkey_Cur rent_User \Software\Microsoft\Windows\ CurrentVersion\Explorer“. Legen Sie einen neuen DWORD-Eintrag mit dem Namen „InternetOpenWith“ an. Den automatisch angelegten Wert „0“ können Sie stehen lassen. Beim nächsten Klick auf einen unbekannten Dateityp überspringt Windows den Web-Dienst und zeigt gleich den „Öffnen mit“-Dialog an.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil11

      Dateitypen: Öffnen ohne Zuordnung

      Die Automatik: Dateitypen behandelt Windows nach ihrer Endung. Nur mit Dateien, deren Endung registriert ist, weiß das System etwas anzufangen. Beim Versuch, eine Datei mit unbekannter Endung zu starten, erscheint der Dialog „Öffnen mit“. Dort wählen Sie aus, welches Programm die Datei öffnen soll. Sie sollten aber genau hinsehen, bevor Sie auf „OK“ klicken.

      Denn standardmäßig ist die Klickbox „Dateityp immer mit dem ausgewählten Programm öffnen“ aktiviert (Win XP, in anderen Windows-Versionen lautet der Satz ähnlich). Microsoft geht offenbar davon aus, dass Sie stets eine dauerhafte Zuordnung für unbekannte Dateien erstellen wollen. Da ist schnell mal ein Dateityp versehentlich an die falsche Anwendung gebunden.

      So stellen Sie sie ab (98, ME, NT, 2000, XP): Mit Hilfe eines Registry-Eintrags lässt sich die Option ausschalten. Sie müssen dazu nur einen bereits bestehenden Registry-Eintrag um zwei Zeichen ergänzen. Gehen Sie mit Regedit zum Schlüssel „Hkey_Classes_Root\ Unknown\ Shell\Openas\Command“. Der Wert „Standard“ enthält den Befehl, den Windows nach Doppelklick auf einen unbekannten Dateityp ausführt. Klicken Sie den Wert doppelt an, um ihn zu bearbeiten, und fügen Sie hier ganz am Ende den Parameter „%2“ an.

      Ab jetzt ist die Klickbox für das Zuordnen von Dateien über „Öffnen mit“ wirkungslos. Dateizuordnungen erstellen Sie stattdessen unter Windows ME, 2000 und XP im Windows-Explorer im Menü „Extras, Ordneroptionen, Dateitypen“ (bei älteren Windows-Versionen über „Ansicht, Ordneroptionen, Dateitypen“).

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil12

      Kontextmenü für Zuordnung anpassen

      Die Automatik: Wenn Sie im Windows-Explorer im Kontextmenü einer Datei den Eintrag „Öffnen mit“ wählen, erhalten Sie eine Liste von Anwendungen, mit denen Sie die Datei öffnen können. Windows nimmt in diese Liste alle Programme auf, die Sie zum Bearbeiten einer Datei dieses Typs jemals verwendet haben. Die Reihenfolge legt Windows nach der Häufigkeit fest, mit der Sie die entsprechenden Anwendungen einsetzen. Sie haben keine Möglichkeit, Programme aus dieser Liste zu entfernen – etwa weil Sie einmal ein Programm versehentlich angewählt haben oder es nicht mehr einsetzen.

      So stellen Sie sie ab (2000, XP): Um für einzelne Dateitypen die „Öffnen mit“-Liste anzupassen, gehen Sie zum Registry-Schlüssel „Hkey_Cur rent_User\Software\Microsoft\Windows\ CurrentVersion\Explorer\FileExts“. Dort finden Sie eine Liste aller in Windows registrierten Dateitypen. Wechseln Sie zu dem gewünschten Dateityp. Im Unterschlüssel „OpenWithList“ finden Sie in der Regel die Namen mehrerer Anwendungen und eine MRU-Liste (Most Recently Used). Hier können Sie gezielt einzelne Anwendungen entfernen. Zusätzlich müssen Sie den zugehörigen Buchstaben in der MRU-Liste löschen.

      Sie können übrigens auch für einzelne Anwendungen festlegen, dass Windows sie niemals in die „Öffnen mit“-Liste eintragen darf. Gehen Sie dazu zum Registry-Schlüssel „Hkey_Classes_Root\Applications“. Suchen Sie den Schlüssel mit dem Namen der Anwendung, und erstellen Sie dort eine neue Zeichenfolge mit dem Namen „No- OpenWith“. Einen Wert müssen Sie nicht eintragen.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil13

      Dateitypen: Zuordnung von Media-Dateien

      Die Automatik: Wenn Sie statt des trägen Windows Media Players eine andere Abspiel- Software installiert haben, heißt das noch lange nicht, dass Sie das Microsoft- Produkt fortan nie wieder sehen. Immer wieder stellen Sie beim Doppelklick auf eine Multimedia-Datei fest, dass sie mit dem Windows Media Player statt mit der von Ihnen favorisierten Anwendung geöffnet wird. Microsoft gefällt sein Player anscheinend so gut, dass man sich dort nicht vorstellen kann, dass es Ihnen nicht so geht.

      So stellen Sie sie ab (Windows Media Player): Es ist zwar möglich, aber nicht ratsam, dem Windows Media Player die Dateizuordnungen in den Ordneroptionen oder direkt in der Registry zu entziehen. Dazu sind es zu viele, der Aufwand wäre sehr hoch, und am Ende hätten Sie eventuell doch noch den einen oder anderen Dateityp vergessen.

      Stattdessen sagen Sie dem Windows Media Player direkt, dass er ab jetzt die Finger von Ihren Multimedia-Dateien zu lassen hat. Rufen Sie ihn auf, und klicken Sie im Menü „Extras“ auf „Optionen“. Dort deaktivieren Sie alle Optionen unter „Dateiformate“. Ab jetzt hält sich der Windows Media Player heraus und startet nicht mehr ungefragt, wenn Sie Multimedia-Dateien im Explorer anklicken.

      Was nun allerdings passieren kann: Windows fragt bei jeder Multimedia-Datei im „Öffnen mit“-Dialog, womit es diese denn abspielen solle, und Sie müssen Ihren Player mit jedem Dateityp neu bekannt machen. Ob Sie dieses umständliche Verfahren vermeiden können, hängt davon ab, ob der alternative Player über ähnliche Optionen verfügt wie der Windows Media Player und Sie also die einzelnen Dateitypen über dessen Einstellungen zuordnen können. Das geht beispielsweise mit Winamp.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil14

      Dateitypen: Kein Abspielen im Internet Explorer

      Die Automatik: Für Downloads von Dateitypen, die mit dem Windows Media Player verknüpft sind, sieht der Internet Explorer eine Sonderbehandlung vor. Statt den normalen Download-Dialog „Speichern unter“ zu zeigen, ruft er die Medienleiste auf, die die Wiedergabe der angeklickten Datei im IE anbietet. Falls Sie auf „Ja“ klicken und dabei im Dialog die Option „Einstellung speichern“ aktiviert lassen, wird der betreffende Dateityp immer über die Medienleiste abgespielt – den Download-Dialog sehen Sie nicht mehr. Microsoft will Ihnen damit die Auswahl eines geeigneten Players ersparen. Allerdings ist die Einstellung unpraktisch, wenn Sie die Datei auf der Festplatte speichern möchten.

      So stellen Sie sie ab: Gehen Sie im Internet Explorer auf „Ansicht, Explorer-Leiste, Medien“. Auf der linken Sei- te öffnet sich die Medienleiste. Klappen Sie dort die „Medienoptionen“ aus, und wählen Sie unter „Einstellungen“ den Menüpunkt „Bevorzugte Typen zurücksetzen“. Daraufhin löscht der IE sein Gedächtnis und gibt diese Dateitypen wieder frei. Wenn Sie von der Rückfrage der Medienleiste generell genervt sind, bietet sich hier der Menüpunkt „Bevorzugte Typen nachfragen“ an. Nachdem Sie diese Option abgewählt haben, erscheint stets der übliche Download-Dialog.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil15

      Absturz: Blue Screen anzeigen

      Die Automatik: Wenn ein gravierender Fehler den Rechner mit einem Blue Screen zum Absturz bringt, bekommen Sie davon auf einem schnellen Rechner kaum noch etwas mit. Der startet sofort neu, und es bleibt nicht genügend Zeit, den Grund für den Blue Screen zu erkennen. Wenn Server-Dienste auf dem Computer laufen, ist dieses Verhalten in Ordnung, schließlich soll der Rechner möglichst schnell wieder hochfahren. Auf Desktop-PCs ist der Auto-Neustart für die Fehlersuche allerdings wenig hilfreich.

      So stellen Sie sie ab (2000, XP): Die Einstellungen für das Verhalten bei einem Blue Screen finden Sie in der Systemsteuerung unter „System, Erweitert, Starten und Wiederherstellen“. Schalten Sie dort die Option „Automatisch Neustart durchführen“ ab. Dann bleibt der Blue Screen auf dem Bildschirm stehen und liefert eventuell nützliche Hinweise auf den Verursacher.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil15

      Updates: Unaufgeforderte Downloads stoppen

      Die Automatik: Kaum besteht eine Internet-Verbindung, schon wühlt Windows auf dem Update-Server und lädt automatisch neue Updates herunter. Um welche es sich im Detail handel, verrät Ihnen das System jedoch nicht. Ziel dieser Funktion ist es, das System mit den neuesten Sicherheits-Patches zu versorgen. Allerdings stellt ein unkontrollierter oder unbemerkter Download, sei er von Microsoft oder nicht, seinerseits ein Sicherheitsrisiko dar.

      So stellen Sie sie ab (ME, 2000, XP): Diese Funktion können Sie über die Oberfläche entschärfen oder komplett deaktivieren. Dazu öffnen Sie die Systemsteuerung und klicken bei Windows ME/2000 auf „Automatische Updates“. Bei Windows XP wählen Sie „System“ und klappen die Registerkarte „Automatische Updates“ auf. Um frühzeitig über neue Updates informiert zu werden, aktivieren Sie „Vor dem Download von Updates benachrichtigen und vor deren Installation erneut benachrichtigen“.

      Ganz abschalten können Sie die Funktion unter Windows ME über die Option „Automatische Updates deaktivieren. Updates werden manuell durchgeführt“.

      Unter Windows 2000 und XP entfernen Sie einfach das Häkchen vor „Den Computer auf dem neusten Stand halten“. Zusätzlich können Sie bei diesen Systemen den zuständigen Dienst deaktivieren und so Ressourcen sparen. Dazu klicken Sie auf „Start, Ausführen“ und geben dort „services.msc“ ein. Doppelklicken Sie auf den Dienst „Automatische Updates“, klicken Sie auf „Beenden“, und wählen Sie als „Starttyp“ „Deaktiviert“.

      Bitte beachten Sie, dass Sie sich nach diesen Maßnahmen unbedingt selbst darum kümmern sollten, dass Ihr PC stets auf dem neuesten Update-Stand ist.

      Nervige Funktionen: Verpassen Sie Windows einen Maulkorb! Teil17

      Suchassistent: Schneller suchen ohne Helfer

      Die Automatik: Die Bedienerführung der Windows-XP-Suchfunktion wurde im Vergleich zu älteren Windows- Versionen komplett umgekrempelt. Ein Assistent soll die Auswahl der gewünschten Suchoption erleichtern. Wenn Sie lieber die vertraute Suchfunktion einsetzen, ist der neue Assistent störend.

      So stellen Sie sie ab (XP): Der Suchassistent lässt sich zwar schon über die Oberfläche auf ein Minimum herunterkonfigurieren, aber nicht komplett deaktivieren. Nur ein Eintrag in der Registry aktiviert die altbekannte Suchfunktion ohne Assistent. Öffnen Sie den Schlüssel „Hkey_Current_ User\Software\ Microsoft\Windows\Cur rentVersion\Explorer\CabinetState“. Legen Sie im rechten Fenster eine neue Zeichenfolge „Use Search Asst“ an, und vergeben Sie hierfür den Wert „no“. Diese Änderung greift sofort beim nächsten Aufruf der Suchfunktion.